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ERP-Markt 2021: Status Quo, Marktentwicklung und Trends

ERP-Marktanteile

Wer sich in diesen Tagen mit der Implementierung neuer Business-Software auseinandersetzt, sieht sich mit einem unübersichtlichen und aufgewühlten ERP-Markt konfrontiert. Zu den bekannten Marktführern haben sich in den vergangenen zehn Jahren etliche kleinere ERP-Anbieter gesellt. Auf der anderen Seite führt die rasante technologische Entwicklung wiederum zur Konsolidierung in bestimmten Segmenten. Dieser Artikel bringt Ordnung in die Faktenlage. Er beleuchtet die momentane Marktsituation und zeigt auf, welchen Stellenwert ERP-Systeme in den kommenden Jahren haben werden.

Mittlerweile rund 500 Lösungen auf deutschem ERP-Markt

Der ERP-Markt ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen. Die Zeiten, in denen ERP-Systeme aufgrund ihrer Kosten und Komplexität großen Konzernen vorbehalten waren, sind vorüber. Längst besteht auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine große Auswahl an geeigneter Software. Rund 500 ERP-Lösungen sind es mittlerweile in Deutschland. Diese Entwicklung haben auch große ERP-Hersteller zu spüren bekommen. Sie verloren in jüngerer Vergangenheit deutlich Marktanteile an kleine, oftmals spezialisierte ERP-Anbieter. So entfielen im Jahr 2007 noch 56 Prozent der Marktanteile auf SAP. Fünf Jahre später waren es laut Panorama Consulting Solutions international betrachtet nur noch 22 Prozent. Der Anteil kleiner Anbieter wuchs innerhalb dieser Zeitspanne hingegen von 28 auf 53 Prozent.

ERP-Marktanteile: Big Player im Minus

Die internationalen „Big Player“ - SAP, Oracle, Microsoft und Infor - haben in den vergangenen Jahren allesamt Marktanteile an kleinere ERP-Hersteller verloren. Dies zeigt sich bei der Betrachtung verschiedener Studien und Statistiken deutlich. Klar wird hierbei auch, dass wir es aktuell mit einem zersplitterten und äußerst unübersichtlichen ERP-Markt zu tun haben.

Laut „SoftTrend Studie ERP-Software 2019“ (SoftSelect) ist das Angebot für den Mittelstand besonders breit gefächert. So sind sieben von zehn der untersuchten ERP-Systeme branchenneutral einsetzbar. Es existieren jedoch auch etliche ERP-Hersteller, die Lösungen für spezifische Branchen und Nischenmärkte anbieten. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich gemäß der SoftSelect-Studie ERP-Systeme, die einerseits Branchenanforderungen abdecken, andererseits Big-Data-Analysen ermöglichen und umfangreiche Integrationsmöglichkeiten bieten.

All diese Erkenntnisse zeigen: Nicht der Marktanteil oder die Bekanntheit des Anbieters sind die entscheidenden Kriterien bei der Auswahl eines ERP-Systems. Vielmehr geht es um die Fragestellung, welche Lösung die individuellen Anforderungen am besten erfüllt.

Konsolidierung könnte bevorstehen

Einige Vorzeichen deuten darauf hin, dass sich der aktuelle „Angebotsdschungel“ wieder lichten könnte. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die rasant voranschreitende Digitalisierung, die fortlaufend neue technologische Möglichkeiten hervorbringt. Unter anderem ist ein Trend in Richtung SaaS und Full-Service zu beobachten. Nicht jeder ERP-Hersteller wird es finanziell jedoch stemmen können, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Es werden daher verstärkt Übernahmen und Zusammenschlüsse stattfinden. Erste nennenswerte M&A-Transaktionen dieser Art sind bereits erfolgt - sowohl international als auch in Europa.

Für ERP-Anwenderunternehmen hat die Konsolidierung durchaus Vorzüge. Einige ERP-Anbieter werden daraus gestärkt hervorgehen und ihre Produkte zum Nutzen ihrer Kunden nachhaltig weiterentwickeln. Insbesondere diejenigen Anbieter werden sich als zukunftsfähig erweisen, die die Anforderungen ihrer Kunden in den Mittelpunkt stellen.

ERP-Markt längst nicht gesättigt: Digitale Transformation wird langfristig für hohe Nachfrage sorgen

Auch im Jahr 2021 haben kleine und mittelständische Betriebe noch erheblichen Aufholbedarf in puncto Digitalisierung. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gilt es jedoch, Industrie-4.0-Projekte umzusetzen, Prozesse zu automatisieren, große Datenmengen zu analysieren, das Internet der Dinge einzubinden und sich über Unternehmensgrenzen hinweg zu vernetzen. All dies lässt sich ohne moderne ERP-Systeme kaum umsetzen. Der ERP-Markt wird von diesem Aspekt noch sehr lange profitieren.

Allgemein gelten ERP-Systeme bereits seit geraumer Zeit als Basis der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Schon heute tragen sie maßgeblich dazu bei, Abläufe in sämtlichen Unternehmensbereichen papierlos, durchgängig und transparent zu gestalten. Im Vorteil befinden sich insbesondere Lösungen, die bei all dem flexibel und skalierbar sind.

Zusätzliches Nachfrageplus durch Corona-Pandemie möglich

Kein Ereignis hat die Schwachstellen in den IT-Strukturen deutscher Unternehmen so sehr zum Vorschein gebracht wie die Corona-Pandemie. Es wurde überaus deutlich, wie negativ sich papiergebundene, manuelle Geschäftsprozesse auswirken, als plötzlich ganze Belegschaften im Homeoffice arbeiteten. Im Vorteil waren diejenigen Betriebe, die mithilfe moderner ERP-Systeme bereits die Basis für mobiles, ortsunabhängiges Arbeiten geschaffen hatten.

Vielerorts ziehen Verantwortliche schon jetzt ihre Rückschlüsse aus der Corona-Krise. Einerseits wurde die Notwendigkeit digitaler Geschäftsprozesse erkannt. Auf der anderen Seite herrscht derzeit Unsicherheit hinsichtlich zukünftiger Budgets sowie steigender Anforderungen an Reaktionsfähigkeit und Agilität. ERP-Projekte werden daher aufgeschoben oder sogar gänzlich gecancelt. Für den ERP-Markt bedeutet dies einen vorübergehenden Auftragsrückgang.

Spätestens nach Beendigung der Corona-Krise dürfte sich die Situation ins Gegenteil wandeln - in ein deutliches Nachfrageplus. Es ist zu erwarten, dass sich viele Unternehmen dann für die Einführung einer neuen ERP-Software entscheiden, um auf den nächsten Ausnahmezustand vorbereitet zu sein. Die Zahl der „ERP-Bedenkenträger“ dürfte sich bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls reduziert haben. Zu deutlich wurden die Vorteile durchgängiger, digitaler Lösungen in diesen besonderen Zeiten.

Zahlreiche Arten von ERP-Systemen verfügbar

Interessierte, die sich aktuell mit dem ERP-Markt beschäftigen, werden auf unterschiedlichste Arten von ERP-Systemen stoßen. Es gilt also, zumindest eine grobe Vorselektion vorzunehmen, um den späteren Auswahlprozess vorzubereiten. Hierbei ist es hilfreich, die vorhandenen ERP-Anbieter und ihre Produkte zu kategorisieren. Dies ist anhand folgender Kriterien möglich:

  • Spezialisierungsgrad: Standardlösung, Branchenlösung oder Individuallösung
  • Zielgruppe des ERP-Herstellers: Kleinunternehmern, Mittelstand oder Großkonzern
  • Betriebsmodell: On-Premise, Cloud oder Hybrid
  • Lizenzmodell: Open Source oder kommerzielle (kostenpflichtige) Lösung

Teils sind die Grenzen zwischen diesen Kriterien fließend. So existieren etwa Branchenlösungen, die sich höchst individuell anpassen lassen. Ebenso sind Standardlösungen verfügbar, die durch Add-ons zur Branchenlösung werden. Auch bei der Zielgruppe ist nicht immer eine klare Abgrenzung möglich. So gibt es Systeme auf dem ERP-Markt, die sich sowohl für kleine Betriebe als auch für den gehobenen Mittelstand eignen. Aufgrund dieser Angebotsvielfalt ist ein strukturierter Auswahlprozess unerlässlich. An dieser Stelle kommt das Lastenheft ins Spiel.

Passende Lösung in unübersichtlichem ERP-Markt finden - dank Lastenheft

Zwar lassen sich potenziell infrage kommende ERP-Hersteller mit oben genannten Kriterien grob vorselektieren. Der ERP-Markt ist dennoch so groß, dass kein Weg an einem systematischen Auswahlverfahren vorbeiführt. Hierbei spielt das Lastenheft eine wichtige Rolle. Es dient im Kern dazu, die eigenen Anforderungen vollständig aufzunehmen und transparent zu machen. Hierdurch unterstützt es die weitere Eingrenzung der ERP-Anbieter und -Systeme deutlich

 

Ausblick: So könnte sich der ERP-Markt in den kommenden Jahren entwickeln

Durchsetzen werden sich künftig insbesondere ERP-Anbieter, die flexible Lösungen realisieren, mit technologischen Entwicklungen Schritt halten und wichtige Themen wie Industrie 4.0, Automatisierung, KI, IoT, Vernetzung sowie mobiles Arbeiten unterstützen. Da all diese Disziplinen spezifisches Know-how erfordern, wird der Trend für das Zusammengehen lokaler und globaler Anbieter in Gestalt branchenbezogener und regionaler Entwicklungspartnerschaften anhalten. Auch weitere Konsolidierungen unter den Herstellern sind abzusehen.

Immer mehr KMU werden sich in den kommenden Jahren von Altsystemen und Insellösungen verabschieden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und da Enterprise Resource Planning die Kernkomponente umfassender Digitalisierungsstrategien darstellt, wird der ERP-Markt auf absehbare Zeit auch weiter wachsen.

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