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Was kostet eine ERP-Einführung?

ERP-Software ist heute in mittelständischen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Sie hilft, Prozesse zu verschlanken, manuelle Arbeiten zu automatisieren, Silos abzuschaffen sowie effizienter und wirtschaftlicher zu arbeiten. Ein ERP-System, das optimal eingesetzt wird, bringt viele Vorteile und kann einem Unternehmen bares Geld sparen und einen wertvollen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten. Doch diesem unwiderlegbaren Nutzen stehen natürlich die Kosten einer ERP-Einführung entgegen.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn ich ein neues ERP-System einführen will? Wovon hängt der Preis einer ERP-Software ab und welche Faktoren beeinflussen ihn? Pauschal lässt sich nicht so einfach ein Richtwert nennen, da viele verschiedene Aspekte in die Kostenkalkulation miteinfließen und die Auswahl eines ERP-Systems generell ein hochkomplexes Thema ist. Nicht selten kommt es bei ERP-Projekten zu Termin- und Budgetüberschreitungen. Umso wichtiger ist es, bereits im Vorfeld alle Kosten einer ERP-Einführung genau zu kalkulieren und Kosten und Nutzen abzuwägen.

Dieser Artikel beleuchtet die Kosten einer ERP-Einführung aus den verschiedensten Blickwinkeln und gibt Ihnen einen ersten Überblick darüber, wie sich die Kosten einer ERP-Implementierung zusammensetzen und welche Faktoren den Preis einer ERP-Lösung beeinflussen.

 

Was sind Ihre Ziele und Anforderungen?

Jedes Unternehmen hat spezifische Erwartungen an ein ERP-System und verfolgt bestimmte Ziele. Deshalb sollten Sie zunächst überlegen, was Ihr ERP-System konkret für Sie leisten muss, bevor Sie die Kosten Ihrer ERP-Einführung in den Blick nehmen. Ihre Zielsetzungen könnten sich zum Beispiel darum drehen, Suchaufwand zu eliminieren, den Lagerbestand zu optimieren, die Durchlaufzeiten zu verkürzen, Medienbrüche beim Angebots- und Rechnungsprozess abzuschaffen, einen durchgängigen Prozess-Workflow bei der Auftragsbearbeitung zu etablieren, die Finanzbuchhaltung mit besseren Auswertungen zu integrieren, Ihre internationale Expansion zu unterstützen und vieles mehr.

Entscheiden Sie, welches Ihre vorrangigen Ziele sind, um die passgenaue Lösung für Ihr Unternehmen zu finden. Eine genaue Analyse und Dokumentation Ihrer Geschäftsprozesse wird Ihnen helfen, Redundanzen zu vermeiden und Ihre Anforderungen mit der neuen Software abzubilden. Stellen Sie sich die folgenden Fragen: Wo stehen wir als Firma und was wollen wir erreichen? Welche Anforderungen sind für unser Unternehmen ausschlaggebend, welche „nice to have“, welche ein absolutes K.O.-Kriterium? Fragen, die notwendig sind, um ein professionell strukturiertes Lastenheft zu erstellen, das die Basis für die erfolgreiche Auswahl eines neuen ERP-Systems ist.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis eines ERP-Systems?

Die Kosten einer ERP-Software sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Einerseits bestimmen natürlich so offensichtliche Rahmenbedingungen wie die Anzahl der Nutzer bzw. der Lizenzen, das Betriebsmodell, der Funktionsumfang oder der Aufwand für individuelle Anpassungen den Preis. Andererseits gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die sich ebenfalls auf das Pricing auswirken, die Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung in Betracht ziehen sollten.

 

Funktionsumfang: Sind die meisten für Ihr Unternehmen wichtigen Funktionen enthalten?

Der Funktionsumfang ist das wohl offensichtlichste Auswahlkriterium bei der Suche nach einem geeigneten ERP-System. Welche Funktionen sind bereits im Standard enthalten, welche können zusätzlich als Add-On erworben werden und welche Funktionalitäten können per Anpassung abgebildet werden? Sind damit Ihre unternehmens- und branchenspezifischen Anforderungen abgedeckt? Angenommen, Sie leiten einen Zulieferbetrieb für die Automobilindustrie. Dann benötigen Sie eine ERP-Software, die Normen und Geschäftsprozesse im EDI-Bereich abbilden kann. Eventuell müssen Sie auch proprietäre Logistikkonzepte wie NLK und Perlenkette von VW und Audi abbilden können. Oder Ihr ERP-System muss eine hochauflösende Produktion unterstützen und in Echtzeit belastbare Planungsdaten liefern, damit Sie keine Sicherheitsbestände vorhalten müssen.

Kann ein ERP-System Ihre spezifischen Bedarfe nicht abdecken, so ist der Preis im Endeffekt dafür immens, entweder durch den entsprechenden Anpassungsaufwand oder durch den entgangenen Nutzen. Achten Sie also darauf, dass die Software und ihr Anbieter die nötige Funktionalität und Erfahrung für Ihre Branche mitbringen. Gepaart mit flexiblen Anpassungsmöglichkeiten zur Abbildung Ihrer einzigartigen Geschäftsprozesse ist ein hoher beziehungsweise für Ihre Zwecke passgenauer Funktionsumfang eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen ERP-Einsatz.

 

Flexibilität und Anpassbarkeit: Wie wichtig sind diese Aspekte für Ihr Unternehmen?

Auch wenn Ihr ERP-System im Standard bereits viele Unternehmensabläufe abbildet, ist es letztlich die Flexibilität der Lösung, die Sie im Wettbewerb voranbringt. Als Unternehmer wollen Sie, dass sich Ihre Software an Ihre Geschäftsabläufe anpasst, nicht umgekehrt. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass die für Sie notwendigen Anpassungen problemlos vorgenommen werden können. Im Idealfall sogar in Eigenregie, mit Tools, die Ihnen als Anwenderunternehmen die Möglichkeit geben, Abläufe kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln.  

Daher sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Wie anpassungsfähig ist das ERP-System und können Sie diese Anpassungen selbst umsetzen? Ist ein Releasewechsel oder Upgrade mit Ihren individuellen Anpassungen problemlos möglich? Angenommen, Ihre Geschäftsprozesse ändern sich, Sie erweitern Ihre Produktpalette oder Sie eröffnen eine neue Niederlassung: Erlaubt Ihnen Ihr ERP-System, darauf flexibel zu reagieren, agil zu bleiben und schnell auf Veränderungen und Kundenwünsche zu reagieren?

 

Individualisierung: Welche Möglichkeiten bietet Ihnen das ERP-System?

Hat die ERP-Lösung weitreichende Individualisierungsmöglichkeiten integriert? Liefert das ERP-System Werkzeuge mit aus, die es Ihnen ermöglichen selbst tätig zu werden? So sind Sie unabhängiger und können schnell auf geänderte Anforderungen reagieren. Beispielsweise gibt es ERP-Systeme, die Konfigurationsmöglichkeiten in den verschiedensten Bereichen anbieten, einfach zu erlernende Programmiersprachen integriert haben oder sogar Low-Code- und No-Code-Tools als Bordmittel mitausliefern.

 

Update- & Releasefähigkeit: Wie update- und relasefähig ist die ERP-Software wirklich? Und mit welchen Konsequenzen?

Hier lohnt es sich genau hinzuschauen, denn an dieser Stelle können in der Zukunft hohe Folgekosten auftreten. Dies sollten Sie bereits bei der ERP-Auswahl mitberücksichtigen und das Thema Update- und Releasefähigkeit hinterfragen: Sind Updates und Releasewechsel, auch bei einem individuell angepassten System, ohne aufwändige Migration problemlos möglich? Oder müssen Ihre Modifikationen bei einem Update mit hohem Aufwand nachgezogen werden?

 

Von On-Premise bis zur Cloud – welche Bereitstellungsmodelle stehen zur Verfügung?

Der Preis eines ERP-Systems ist abhängig davon, welche Bereitstellungsmodelle zur Verfügung stehen:

  • On Premise: Lokale ERP-Installation
    Bei einer On-Premise-ERP-Software kaufen Sie die Lizenzen für die Software. Das ERP-System wird vor Ort in Ihrem Unternehmen implementiert und verwaltet. Daher fallen auch Kosten für die Hardware an und die Anschaffungskosten sind im Vergleich relativ hoch. Ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl ist möglicherweise eine On-Premise-Lösung jedoch günstiger, weil sich die Kosten für die eigene IT auf mehr Anwender umlegen lassen und Sie haben die „Hoheit“ über Ihr ERP-System.
  • Gehostete ERP-Lösung
    Auch bei einem gehosteten ERP-System erwerben Sie die Software, allerdings entfallen die Anschaffungskosten für Server & Co. Denn diese werden von einem externen Dienstleister gemietet, sprich es fallen monatliche Beiträge für die Server-Nutzung beim Hosting-Anbieter an.

  • Cloud ERP
    Die Anschaffungskosten sind bei einer Cloud-Lösung im Vergleich am niedrigsten, denn weder Hard- noch Software befinden sich im Besitz des Unternehmens. Stattdessen bezahlen Sie ein monatliches Nutzungsentgelt für die Software, mit dem auch die Kosten für Wartung und Instandhaltung der Hardware und der Software abgegolten sind. Bei Cloud-Lösungen können Sie flexibel Lizenzen für Ihre Anwender buchen.

  • Hybrider ERP-Betrieb
    Bei einem hybriden ERP-Einsatz werden unternehmenskritische Anwendungen on premise im eigenen Unternehmen betrieben und durch Cloud-basierte Leistungen erweitert.

 

Lizenzmodelle und Modulpolitik – sind alle Module bekannt und transparent dargestellt?

Im Hinblick auf die Kosten des ERP-Systems sollten Sie die verfügbaren Lizenzmodelle und die Modulpolitik des Herstellers genauer betrachten und hinterfragen. Welche Lizenzmodelle bietet das in Frage kommende ERP-System? Während beispielsweise beim klassischen Named User Modell die maximale Anzahl der User im Vorfeld festgelegt und namentlich registriert werden, wird beim Concurrent User Modell lediglich eine maximale Anzahl an Usern definiert, die gleichzeitig auf die ERP-Software zugreifen können. Ebenfalls eine wichtige, kostenrelevante Fragestellung: Können Sie Lizenzen für einzelne Anwender hinzukaufen oder sieht der ERP-Anbieter Lizenzstaffeln vor?

Auch die Modulpolitik des Anbieters sollten Sie genau in den Blick nehmen: Was erwerben Sie mit einer ERP-Lizenz? Erhalten Sie wirklich den vollen Funktionsumfang? Welche Module sind im Standard enthalten, welche benötigen Sie und welche werden kostenpflichtig im Nachgang angeboten? Oder argumentiert der Anbieter, eine modulare Lösung sei kostengünstiger, weil Sie nur bezahlen, was Sie nutzen? Wie transparent ist die Preispolitik? Zielt der Anbieter nach einem günstigen Einstandspreis eventuell auf den Nachverkauf weiterer Module ab?

Die modulare Preisgestaltung kann einige Fallstricke haben. Wenn sich bei der Implementierung oder späteren Änderungen Optimierungswünsche ergeben, müssen Sie eventuell die entsprechenden Module plus Wartungsgebühren hinzukaufen, was für deutlich höhere Folgekosten sorgen kann.

 

Skalierbarkeit und internationale Einsatzfähigkeit – begleitet Ihr ERP-System Ihr Unternehmenswachstum?

Ihre ERP-Software wird Sie aller Voraussicht nach einige Jahre oder gar Jahrzehnte lang begleiten. In Deutschland geht man davon aus, dass Unternehmen zehn Jahre oder länger mit ihrem ERP-System arbeiten. Daher sollten Sie nicht nur den Ist-Zustand im Blick haben, sondern auch Ihre langfristige Strategie. Denn die ausgewählte ERP-Software sollte Ihr Unternehmen bei Wachstum und strukturellen Veränderungen optimal begleiten können. Vielleicht planen Sie in absehbarer Zeit ins Ausland zu expandieren. Ist die Software, die Sie anschaffen möchten, für den internationalen Einsatz geeignet und ist der Anbieter international aufgestellt? Gibt es Lokalisierungen für die von Ihnen benötigten oder angestrebten Märkte? Ist die Software für verschiedene Sprachen und Währungen geeignet und kann sie auch mit Multisite-Einsatz und Konzernrechnungslegung umgehen?

 

Integration und Konnektivität: Lässt sich das ERP-System nahtlos in Ihre bestehende IT-Landschaft integrieren?

Eine hohe Integration und einfach realisierbare Konnektivität sind das Fundament für eine erfolgreiche Digitalisierung und für Themen wie IoT (Internet of Things) und Industrie 4.0. Für einen reibungslosen Datenaustausch mit Drittlösungen sollte das ERP-System leistungsfähige, Konnektoren, Integrationstools und moderne Schnittstellen mitbringen.

 

Mit welchen ERP-Kosten müssen Sie rechnen und wie setzen sich die Gesamtkosten für die ERP-Implementierung zusammen?

Grundsätzlich fallen im Rahmen einer ERP-Einführung sowohl interne als auch externe Kosten an. Bereits bevor die Entscheidung für ein neues ERP-System getroffen wird, entstehen für das Unternehmen interne Kosten. Denn das oft langwierige Auswahlverfahren beansprucht die Ressourcen Ihres Personals. Die Mitarbeitenden müssen beispielsweise Zeit und Arbeitskraft aufwenden, um eine Ist-Analyse der Geschäftsprozesse durchzuführen oder um passende ERP-Systeme und Anbieter zu recherchieren und zu kontaktieren. Zu den anfallenden externen Kosten zählen unter anderem die Lizenzen für die ERP-Software, Kosten für Beratungsleistungen oder für Anpassungen und Customizing.

 

Die vier Kostenblöcke einer ERP-Einführung

Wenn Sie ein neues ERP-System einführen, müssen Sie im Wesentlichen mit vier Kostenblöcken rechnen:

  1. Vorlaufkosten
  2. Anschaffungskosten
  3. Implementierungskosten
  4. Betriebskosten

Diese Positionen nehmen wir im Folgenden genauer unter die Lupe.

Die vier Kostenblöcke einer ERP-Einführung

Vorlaufkosten

Im Vorfeld Ihrer Entscheidung für ein ERP-System müssen Sie tief in die Geschäftsprozesse und Anforderungen Ihres Unternehmens hineinblicken. Im Idealfall nehmen Sie Ihre Prozesse vollständig auf und erstellen eine Prozesslandkarte. Analysieren Sie, welche Zeitfresser, Redundanzen und operativen Herausforderungen Sie anpacken müssen und erstellen Sie ein Lastenheft. Diese Vorarbeiten werden sich später auszahlen, aber zunächst einige Arbeitstage an Personalaufwand kosten.

Dann suchen Sie nach einem geeigneten ERP-Anbieter. Es sollte ein Unternehmen sein, das Ihre Branche und Herausforderungen kennt und Ihnen ein überzeugendes Gesamtpaket schnüren kann. Eventuell fallen auch in dieser frühen Phase bereits externe Kosten für Berater oder das Abhalten von Workshops, an.

Wie auch immer Ihr Zeitaufwand ist – Sie müssen mit Kapazitäten und Arbeitskosten kalkulieren. Solange Mitarbeiter mit dem Auswahlprozess zu tun haben, können sie keine anderen oder nur eingeschränkt Tätigkeiten für Ihr Unternehmen ausführen.

 

 

Anschaffungskosten

Zu den Anschaffungskosten im engeren Sinn gehören:

  • Lizenzkosten für die Software
  • Kosten für eventuell notwendige zusätzliche Module und Add-Ons
  • Kosten für Hardware und Infrastruktur

 

Lizenzkosten für die Software

Die Lizenzkosten sind abhängig von der Zahl der Benutzer, aber auch vom bereits erwähnten Bereitstellungsmodell. Eine Grundsatzentscheidung, die es bei der ERP-Einführung zu treffen gilt, ist die Frage, ob Sie eine On-Premise-Lösung bevorzugen oder mit Ihrem ERP-System in der Cloud arbeiten möchten. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Technologie-Entscheidung, sondern dies hat auch Einfluss auf die Kosten.

 

Kosten für zusätzliche Module und Add-Ons

Abhängig davon welchen Funktionsumfang das ERP-System aufweist und wie passgenau dieser Ihren Anforderungen entspricht, werden eventuell weitere Module oder Zusatzlösungen benötigt, die Sie on top zukaufen müssen. Dann fallen für diese zusätzliche Kosten an.

 

Kosten für Hardware und Infrastruktur

Je nachdem welche Systemvoraussetzungen für den Betrieb des ERP-Systems erforderlich sind, können weitere Kosten für die Anschaffung von Hardware entstehen. Die Hardwarekosten umfassen Endgeräte, Server, Netzwerkinfrastruktur, Raumkosten und dergleichen. Während bei On Premise Installationen Hardwarekosten stärker ins Gewicht fallen können, ist dies bei Cloud-basierten ERP-Systemen etwas anders gelagert: Um eine hohe Performance sicherzustellen, ist ein schnelles Netz für den Datentransfer Voraussetzung, so dass gegebenenfalls hierfür Maßnahmen getroffen werden müssen.

 

Implementierungskosten

Hierbei handelt es sich um die Kosten, die im Rahmen des ERP-Einführungsprojekts anfallen. Diese setzen sich u.a. zusammen aus:

  • Projektkosten für die ERP-Implementierung
  • Kosten für die Datenmigration
  • Kosten für Konfiguration und Anpassungen
  • Schulungskosten für die Einarbeitung der Key-User oder Endanwender und Ihrer IT-Fachleute

 

Projektkosten für die ERP-Implementierung

Ein ERP-Projekt zu stemmen, ist eine Herausforderung. Eine wichtige Rolle kommt dem Projektleiter zu, aber auch das gesamte Projektteam ist gefordert, um die ERP-Einführung termin- und budgettreu über die Bühne zu bringen. Vor, während und nach dem Projekt fallen Kosten für Dienstleistung und Beratung an. Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Projektkosten ist daher die Einführungsmethodik. Bei der Implementierung kann viel Geld verbrannt werden. Eine günstige ERP-Lösung ist immer auch eine Lösung, die sich kostengünstig, das heißt schnell und strukturiert, implementieren lässt. Ihr Anbieter sollte eine bewährte Implementierungsmethode haben, die eine schnelle Einführungszeit sicherstellt. Kurze Einführungszeiten bedeuten, dass Ihr System sich früher amortisiert und mithin einen besseren ROI aufweisen kann.

 

Kosten für die Datenmigration

Daten sind das wertvollste Gut Ihres Unternehmens, das ERP-System die „Single Source of Truth“. Daher kommt der Datenqualität eine große Bedeutung zu, vor allem auch bei der Übernahme vorhandener Datenbestände aus Alt-Systemen in das neue ERP-System. Idealerweise erfolgt bereits vor der Migration eine Bereinigung und Aktualisierung der Daten.

 

Kosten für Konfiguration und Anpassungen

Im Rahmen des ERP-Einführungsprojektes fallen in der Regel auch Kosten für das Konfigurieren des Systems sowie für individuelle Anpassungen an. Diese können eventuell auch als Teil der Projektkosten gehandhabt werden. Um eine schnelle Einführung zu ermöglichen, ist es ratsam die Implementierung nah am Software-Standard durchzuführen und umfangreichere Customizing-Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt zu verlagern.

 

Schulungskosten

Schulungen sind ein entscheidender Erfolgsfaktor, um eine hohe Akzeptanz des neuen ERP-Systems unter den Mitarbeitern zu schaffen. Bei diesem Posten dreht es sich nicht nur um die reinen Kosten, die für die Schulung der Mitarbeiter anfallen, sondern auch um die fehlende Arbeitszeit, die mitkalkuliert werden sollte. In der Regel erfolgt die Schulung über Key-User, die ihr erlangtes Wissen an ihre Kollegen weitergeben.

 

Betriebskosten

Mit den Kosten für die Einführung eines neuen ERP-Systems ist es nicht getan. Vielmehr bezieht eine realistische Investitionsbetrachtung neben den Einstiegskosten auch die langfristigen Betriebskosten mit ein. Daher sollten Sie bei den Anbietern unbedingt auch die Folgekosten in den kommenden Jahren erfragen. Denn günstige Gesamtkosten des ERP-Betriebs und eine schnelle Amortisation über die Nutzungsdauer sind viel wichtiger als der Einstandspreis der Softwarelizenzen. Eine wichtige Kennzahl in diesem Zusammenhang sind die TCO (Total Cost of Ownership). Dabei werden die Kosten der Auswahl, Anschaffung, Implementierung und Nutzung Ihrer neuen ERP-Software betrachtet und Aufwände, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, transparent gemacht. Bei der Auswahl einer ERP-Software stellt die TCO-Betrachtung ein höheres Maß an Investitionssicherheit sicher. 

Bei den Betriebskosten müssen Sie beispielsweise mit folgenden Positionen kalkulieren:

  • Wartung und Support
  • Updates und Releasewechsel
  • Erneuerung und Aktualisierung der Hardware
  • Dienstleistungen / Services, z.B.
  • Kosten bzw. Tagessätze für externe Dienstleister und Berater
  • Anpassungen und Customizing

 

Kosten für Wartung und Support

Um den reibungslosen ERP-Betrieb zu gewährleisten, sind regelmäßig Leistungen für Wartungen und Support notwendig. Normalerweise wird dies über einen Wartungsvertrag geregelt, dessen Gebühren jährlich berechnet werden. Die jeweiligen Konditionen definieren, in welchem Zeitraum und zu welchen Kosten im Falle eines Falles Hilfe zuteilwird, z.B. wie die Support-Verfügbarkeit gewährleistet ist, welche Reaktionszeiten zu erwarten sind und wie Fehlerbehebungen vonstattengehen.

 

Kosten für Updates und Releasewechsel

Ihr Unternehmen und Ihre Anforderungen entwickeln sich weiter, genauso in der Regel auch die eingesetzte ERP-Lösung. Daher müssen in regelmäßigen Abständen mehr oder weniger große Updates installiert werden. Je nachdem wie update- bzw. releasefähig die Software ist, wirkt sich das zum Teil erheblich auf die Kostenseite aus. Ein großes Update oder ein Releasewechsel kann ähnlich aufwändig sein, wie die ERP-Einführung selbst. Zu den Kostentreibern zählen hier z.B. die Migration von Daten in das geupdatete System oder die Notwendigkeit, vorhandene Anpassungen mitzupflegen.

 

Kosten für individuelle Anpassungen & Customizing

Anpassungen sind bei der Einführung einer neuen ERP-Software oft unerlässlich. Denn gerade die Einzigartigkeit der Geschäftsprozesse macht den Erfolg eines Unternehmens aus und ermöglicht es, sich vom Wettbewerb abzuheben. Daher sollten Anpassungen bereits von Beginn an eingeplant werden. Empfehlenswert ist es allerdings, möglichst standardnah zu starten und erst zu einem späteren Zeitpunkt individuelle Modifikationen vorzunehmen.

 

Fazit: Der Preis einer ERP-Einführung ist unternehmensspezifisch

Erwartungsgemäß existiert nicht die eine, richtige Antwort auf die Frage nach den Kosten einer ERP-Einführung. Zu unterschiedlich sind die Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse, ihre individuellen Anforderungen und ihre jeweilige Ausgangsposition.

Deshalb sollten Sie vor der Auswahl einer ERP-Software genau prüfen: Was sind Ihre Voraussetzungen und Bedürfnisse? Wo stehen Sie heute und wo möchten Sie in fünf Jahren stehen? Welche Herausforderungen haben Sie, welche Expertise bringen Sie mit? Welche Anforderungen haben Sie an die ERP-Software? Diese stehen im Mittelpunkt des Lastenhefts, welches das Herzstück des ERP-Auswahlprozesses bildet und somit entscheidend für den Erfolg Ihres ERP-Projektes ist.

Doch nicht nur der Funktionsumfang ist ausschlaggebend. Legen Sie Wert darauf, flexibel, agil und selbständig Anpassungen vornehmen zu können. Stellen Sie Kosten-Nutzen-Betrachtungen an und haben Sie wichtige Kennzahlen wie den Return on Investment (ROI) und die Amortisationsdauer im Blick. Ganz wichtig: Achten Sie nicht nur auf den Einstandspreis, sondern auch auf die Folgekosten der Lösung, die Sie einkaufen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihre Lösung nachhaltig und wirtschaftlich für Ihren Unternehmenserfolg arbeitet.

 

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